03.06.2013 | Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses, Brigitte Lange, erklärt zur Antwort des Senats auf die Große Anfrage "Zur Entwicklung der Kulturförderung in Berlin" (Grüne), die heute im Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten vorgelegt wurde:
"Die ausführliche Antwort des Senats zeigt, dass der Kulturbereich zu den prioritären Handlungsfeldern gehört, obwohl die fiskalischen Rahmenbedingungen weiterhin angespannt sind. Die Kunst- und Kulturlandschaft in Berlin hat sich insgesamt sehr dynamisch entwickelt. Berlin gehört zu den international bedeutenden Kunst- und Kulturstandorten, das zeigt sich zum einen an der zunehmenden Zahl von Künstlerinnen und Künstlern, die in die Stadt ziehen und hier bleiben, zum anderen an den stetig steigenden Tourismuszahlen. Fünf von sieben Gründen, Berlin zu besuchen, sind kultureller Natur!
Eines der zentralen Ziele öffentlicher Kulturförderung ist: die Gewährleistung größtmöglicher Teilhabe an öffentlich geförderten Angeboten. Die Bedeutung der Kultur als Teil des öffentlichen Bildungsauftrags ist in den letzten Jahren gestiegen, der Berliner Senat hat darauf gezielt mit Konzepten bzw. Fonds reagiert. Mit der Entscheidung für einen Neubau der Zentral- und Landesbibliothek auf dem Tempelhofer Feld stärkt der Senat eine Ankerinstitution der Wissensgesellschaft außerhalb von formalen Bildungsangeboten.
Der größte Teil der Mittel zur Finanzierung des Kulturangebots wird vom Land Berlin zur Verfügung gestellt. Die Mittel für Kultur des Landes Berlin sind mit dem Ansatz 2012 um 1.229.139 Euro, also um 0,3 % gegenüber dem Ansatz 2011 gestiegen. Und mit dem Ansatz 2013 gegenüber 2012 um weitere 3.254.500 Euro, also um 0,9%.
Bei der Vorbereitung und Qualifizierung von kulturpolitischen Entscheidungen gehört seit vielen Jahren die Einbindung von Expertinnen und Experten zu den Grundpfeilern der Berliner Kulturpolitik.
In der aktuellen Diskussion um die Neuausrichtung der Liegenschaftspolitik hat die Senatskanzlei Kriterien eingebracht, die aus ihrer Sicht künftig eine Direktvergabe von Grundstücken zum Verkehrswert rechtfertigen. Eine neue Drittmittelberatungsstelle wird ab der zweiten Jahreshälfte die Beratung aufnehmen.
Im "Tourismuskonzept 2011" hat der Senat Kultur und Kreativität in den Mittelpunkt gerückt.
In diesem Jahr nimmt das Musicboard seine Arbeit auf, um Berlin als Standort für Popmusik zu stärken. Durch verschiedene Förderinitiativen unterstützt das Land Berlin auch weiterhin die bezirkliche Kulturarbeit.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Senat mit einer Reihe von ausgewogenen Maßnahmen die Kulturförderung nachhaltig gestaltet. Vergangenes wird bewahrt, kulturelle Vielfalt geschützt sowie zeitgenössische Kunst und zukünftige Ausdrucksformen entwickelt."