Gemeinsame Presseerklärung: Wirtschaftsexperte: Falschinformationen durch Geschäftsführung

20.09.2013 | Der Unter­suchungs­aus­schuss BER hat heute das Mit­glied im Auf­sichts­rat der Flug­hafen Ber­lin Branden­burg GmbH, den Unter­nehmer Michael Zehden als Zeu­gen ver­nom­men. Der Sprecher der SPD-Fraktion im Aus­schuss, Ole Kreins, und der Sprecher der CDU-Fraktion, Stefan Evers, er­klären da­zu:

Ole Kreins: "In seinen Ein­las­sungen hat der Hotelier und Flug­ver­kehrs­ex­perte Michael Zehden deut­lich ge­macht, dass seit 2003 im Auf­sichts­gremium der Flug­hafen­ge­sell­schaft unter­nehme­rischer Sach­ver­stand ver­treten ist. Ob­wohl er sich externe Expertise ein­ge­holt habe und zu­sätz­lich als Vorsitzender des BFG-Auf­sichts­rates für den Flug­hafen Tegel regel­mäßig Ein­gaben zum Bei­spiel wegen Un­zu­läng­lich­keiten in TXL erhalten habe, sei ihm nicht ein Hin­weis zu­ge­gangen, dass der Er­öff­nungs­ter­min am 3. Juni 2012 nicht zu halten sein würde. Im Gegen­teil, Geschäfts­führung wie Be­rater schilderten den Ter­min als re­a­li­sier­bar.
Be­kannter­maßen scheiterte die Er­öff­nung an der Brand­schutz­pro­ble­matik. In der ganz­tägigen Auf­sichts­rats­klau­sur im De­zember 2011 wurde sei­tens der Ge­schäfts­führung wie auch der zu­ständigen Be­reichs­leitung dar­ge­stellt, dass es Teil­pro­bleme beim Brand­schutz gebe. Für diese sei aber ein Plan B in Vor­be­reitung, für den man die Ge­nehmigungen be­kom­men werde. Noch in der letzten Sitzung des Auf­sichts­rates am 20. April 2012 wenige Wochen vor der ge­planten In­be­trieb­nahme gab es keinen Hinweis auf das Drama am Flug­hafen BER. In der Rück­schau be­werte er die In­for­mation und Unter­lagen durch die Ge­schäfts­führung als häufig un­zu­reichend".

Stefan Evers: "Es ver­dichten sich zu­nehmend die Hin­weise da­rauf, dass die Mit­glieder des Auf­sichts­rates sei­tens der Flug­hafen­ge­sell­schaft be­wusst falsch in­for­miert wur­den. Es gab weder seitens der Ge­schäfts­führung, noch sei­tens des mittleren Managements oder von externen Be­ratern Hin­weise da­rauf, dass der Er­öffnungs­ter­min des BER nicht zu hal­ten sein könnte. So scharf wie Herr Zehden hat bis­her noch kein Zeuge die Ge­schäfts­führung unter Prof. Schwarz kri­ti­siert".

Herr Zehden, der als Unter­nehmer seit 2003 in den Auf­sichts­gremien der FBB sitzt, hat eine weitere sehr be­merkens­werte Aus­sage getroffen: Nach seiner Auf­fassung hat sich die Mit­wirkung von Po­li­ti­kern im Auf­sichts­rat nicht nach­teilig für das Unter­nehmen aus­ge­wirkt. Im Gegen­teil war es nur da­durch mög­lich, dass neben den An­ge­legen­heiten des Unter­nehmens auch das öffent­liche Inte­resse einen ho­hen Stel­len­wert in der Ar­beit des Auf­sichts­rates hatte.

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