18.10.2013 | Der Untersuchungsausschuss BER hatte zur heutigen Sitzung zwei Bundesvertreter im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft FBB als Zeugen eingeladen: den ehemaligen Staatssekretär im Bundesbauministerium Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup und den heutigen Staatssekretär im Bundesbauministerium Rainer Bomba. Die Befragung des Staatssekretärs Bomba wurde wegen der Dauer der ersten Zeugenvernehmung vertagt. Der Sprecher der SPD-Fraktion im Ausschuss, Ole Kreins, und der Sprecher der CDU-Fraktion, Stefan Evers, erklären dazu:
Ole Kreins: Die heutige Zeugenvernehmung unterstrich, dass es sich beim Flughafenprojekt in Schönefeld um ein gemeinsames Projekt Berlins und Brandenburgs mit dem Bund handelt. Die Verantwortung des Bundes wurde bis 2009 kompetent durch den Staatssekretär beim BMVBS, Lütke Daldrup, wahrgenommen. Als Experte für Baufragen begleitete er diese Sachverhalte vertieft in der arbeitsteiligen Struktur des Aufsichtsrates. Er hob die kritische nachfragende Aufsichtsratsarbeit unter der professionellen Leitung des Regierenden Bürgermeisters Wowereit hervor, die seiner Ansicht über das Mindestmaß in Aufsichtsräten deutlich hinausging.
Stefan Evers: Herr Prof. Lütke Daldrup gehörte dem Aufsichtsrat als ausgewiesener Baufachmann an. Der Vorwurf, solcher Sachverstand habe dem Aufsichtsrat gefehlt, trifft also nicht zu. Er hat außerdem betont, dass Klaus Wowereit den Aufsichtsrat für seinen Geschmack sogar zu intensiv mit den Belangen des Flughafenbaus befasst hat. Es kann also keine Rede davon sein, er habe sein Amt nicht ernst genug genommen. Vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen aus zahlreichen anderen Aufsichtsräten hat er die Amtsführung des Aufsichtsratsvorsitzenden als professionell und kompetent gelobt. Erhebliche Kritik äußerte hingegen an der Arbeit des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Prof. Schwarz.