01.11.2013 | Der Untersuchungsausschuss BER hat heute den Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Rainer Bomba, als Zeugen gehört.
Der Vertreter des Bundes, Staatssekretär Rainer Bomba, belastet die Geschäftsführung der Flughafengesellschaft schwer. Der damalige technische Geschäftsführer Körtgen habe trotz kritischer Nachfragen aus dem Aufsichtsrat kein realistisches Bild vom Zustand der Baustelle gezeichnet. Der Sprecher der Geschäftsführung Prof. Dr. Schwarz habe zwar einen guten Flugbetrieb in Tegel organisiert, beim Risikomanagement des BER aber versagt.
Der Sprecher der SPD-Fraktion im Ausschuss, Ole Kreins, und der Sprecher der CDU-Fraktion, Stefan Evers, erklären dazu:
Ole Kreins: Wenn der Staatssekretär des Bundes sagt, das Risikomanagement der Flughafengesellschaft sei der prekären Situation nicht angepasst gewesen, dann hat die Geschäftsführung hier gravierende Fehler zu verantworten. Staatssekretär Bomba, selbst als Diplom-Ingenieur mit technischem Sachverstand ausgestattet, sah aber auch erhebliche Fragwürdigkeiten im Bereich der Planer des Flughafenbaus. So sei die Brandschutzanlage von von Gerkan zum Teil gegen die Gesetze der Physik geplant gewesen.
Stefan Evers: Die Vorwürfe des Bundes gegen das Flughafen-Management wiegen schwer. Sie werden gestützt durch die vom Aufsichtsrat beauftragten Gutachten zu den klaren Verfehlungen der Geschäftsführung. Auch den Planern des Flughafenbaus hat Staatssekretär Bomba unzureichendes Problembewusstsein und eine unehrliche Berichterstattung im Aufsichtsrat konstatiert und damit ihre Entlassung gerechtfertigt. Es ist deshalb gut, dass der Untersuchungsausschuss sich nach einem Jahr Anlaufzeit nun endlich zeitnah den Verantwortlichen von Flughafen und Planungsgesellschaften zuwenden wird.