18.07.2012 | Zu den Umzugsplänen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erklärt die kulturpolitische Sprecherin der SPD- Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Brigitte Lange:
„Die Idee, auf dem Kulturforum ein Museum der Moderne, eine Galerie des 20. Jahrhunderts, zu etablieren ist nicht neu. Und sie bleibt richtig und wichtig! Wir brauchen ein Zentrum für die herausragenden Sammlungen der Klassischen Moderne in Berlin und die Schenkung des Sammlerehepaars Pietzsch ist eine wichtige Ergänzung dafür. Berlin sollte dem Bund dankbar sein, für dieses Zentrum zusätzlich 10 Millionen Euro mobilisiert zu haben.
Die Idee, die alten Meister zurück auf die Museumsinsel zu holen, ist lange bekannt und als Teil des Masterplans der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nach wie vor richtig.
In Berlin soll und wird in Zukunft mehr Kunst unter besseren Bedingungen zu sehen sein. Dafür stehen Millionen Euro bereit, bzw. sollen eingeplant werden. Vor diesem Hintergrund mutet die gegenwärtige Debatte mehr als bizarr an. Manche Kritiker gebärden sich, als gelte es die Schließung eines Museums oder die Abwicklung einer Sammlung zu verhindern.
Wer in Zeiten der Finanzkrise auf die tatsächlichen, medial jedoch kaum beachteten Kahlschläge bei der Kunst- und Kulturförderung in einigen unserer europäischen Nachbarländer schaut, muss nach den Maßstäben dieser Debatte fragen.
Berlin könnte mit dem geplanten Museum der Moderne auf dem Kulturforum eine schmerzliche Lücke schließen, die der braune Ungeist in die Kunstgeschichte unserer Stadt geschlagen hat. Die alten Meister gehören auf die Museumsinsel.
Der Umzug braucht seine Zeit, darum fordere ich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nachdrücklich auf, mit ihrer Planung für einen Neubau zügig zu beginnen und so Sicherheit zu schaffen. Es muss schnellstens ein tragfähiges Gesamtkonzept für die Zeit zwischen Umzug und Fertigstellung des Neubaus erarbeitet werden, und zwar mit exakten Zeitangaben!
Ich bin überzeugt davon, dass die Alten Meister auch in der Interimsphase eine würdige Präsenz in der Stadt haben werden – als Teil der Ausstellung im Bodemuseum und auf zahlreichen Sonderflächen, die für die Umzugsperiode verbindlich zur Verfügung gestellt werden müssen."