Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Mirjam Golm

Wahlbezirk: 
Steglitz-Zehlendorf
Sprecherin für Gleichstellung und Frauen
Mirjam Golm, MdA

25.11.2022 | Heute ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Wie auch bereits in der Vergangenheit müssen wir an diesem Tag leider feststellen, dass Gewalt gegen Frauen kein gesellschaftliches Randphänomen, sondern allgegenwärtig und alltäglich ist. Dabei nimmt sie viele erschreckende Formen von Alltagssexismus bis zu Femiziden an und ist fest in patriarchalen Strukturen verankert. Die Zahlen und Statistiken sind erschütternd: So ist etwa in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine unserer Freundinnen, Schwestern, oder Nachbarinnen in einer solchen Gewaltsituation lebt oder lebte, ist erschreckend hoch.

Hoffnung geben hier die Geschichten der Frauen, die die Spirale der Gewalt durchbrochen haben, und heute ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben führen. Diese Frauen verdienen unseren Respekt. Um Gewaltsituationen zu überwinden und gestärkt aus ihnen herauszugehen, bedarf es Hilfsangebote. Das Pro-Aktive Beratungsangebot in den Zentralen Notaufnahmen der Berliner Kliniken für Frauen, die häusliche Gewalt erlebt haben, stellt eine besonders niederschwellige Möglichkeit der Unterstützung in Gewaltsituationen dar. Rettungsstellen sind häufig die erste Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen, deren körperliche Verletzungen hier medizinisch versorgt werden. Durch die Pro-Aktive Beratung wird ein zusätzliches, auf die Frauen zugehendes Angebot geschaffen, so dass Betroffene schnell die richtigen Hilfen bekommen können.

Als SPD-Fraktion setzen wir uns dafür ein, dass der Internationale Tag der Gewalt gegen Frauen überflüssig wird, und alle Frauen ein gewaltfreies Leben führen können. Bei den Statistiken zu häuslicher Gewalt, die an diesem Tag häufig und zu Recht zitiert werden, gerät schnell aus dem Blick, dass hinter diesen erschreckenden Zahlen konkrete Schicksale stecken. Diese Frauen sind mehr als ihre von Gewalt geprägten Beziehungen – und sie haben Hoffnungen und Wünsche für eine selbstbestimmte Zukunft. Wir sind verpflichtet, ihnen beim Verlassen gewaltvoller Situationen und Beziehungen zu helfen. Das Pro-Aktive Beratungsangebot in den Zentralen Notaufnahmen leistet einen wichtigen Beitrag, um Frauen auf ihrem Weg in ein gewaltfreies Leben zu unterstützen. Wir sind überzeugt: Jede Frau verdient ein Leben ohne Gewalt – gerade in Berlin, der Stadt der Frauen.