Ülker Radziwill
06.11.2015 | In der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses Staatsoper standen die Themen Baugrund und Nutzerwünsche im Vordergrund. Befragt wurden der Dipl.-Ing. Eberhard Stender als Verfasser der Baugrundgutachten, die ehemalige Abteilungsleiterin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Gisela Martens und die ehemalige Staatssekretärin unter anderem für Kultur, Prof. Barbara Kisseler.
Die Sprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss, Ülker Radziwill, und der Sprecher der CDU-Fraktion, Matthias Brauner, erklärt hierzu:
"Heute wurde gut erläutert, dass die Problematik mit den Holzpfählen im Baugrund nicht vorhersehbar war. Der Zeuge Dipl.-Ing. Stender schilderte anschaulich vor dem Ausschuss, dass es keine Hinweise auf die Holzpfähle gab. Darüber hinaus meinte der Zeuge, es seien ihm keine Verfahren in Berlin und weltweit bekannt, womit die Holzpfähle, die tief unten im Erdreich liegen, hätten sicher lokalisiert werden können. Die Voruntersuchungen hätten in ausreichenden Maße stattgefunden. Aus seinen Ausführungen wurde auch deutlich, dass die Grundwasserproblematik untersucht wurde, da das Gebäude im Grundwasser steht. So war es im Bereich des Bühnenturmes erforderlich, im Rahmen der Sanierung die Abdichtung zu zerstören und wieder neu zu errichten.
Die ehemalige Abteilungsleiterin Gisela Martens erklärte, dass die Einbindung der Wünsche der Oper und der Senatskulturverwaltung schwierig in die Projektplanung einzubeziehen waren – dahingegen konnte der fehlende Generalplaner leichter kompensiert werden. Ebenso erläuterte sie anschaulich, dass es zunächst nicht klar war, dass der Paulick-Saal möglichst originalgetreu erhalten bleiben sollte. Anschaulich wurde auch erklärt, dass ein Gebäude erst dann richtig bewertet werden kann, wenn detailliert „hineingeschaut“ wird. Sie räumte allerdings auch ein, dass die Terminplanung von Anfang an sehr ambitioniert war. Weiter sagte sie, dass die Kostenplanungen vor Baubeginn realistisch waren und nach den damaligen Kenntnissen ein ausreichender Kostenpuffer eingeplant war."