Es ist noch nicht zu spät! - Freie Ausbildungsplätze besetzen, Chancen nutzen

01.09.2015 | Das neue Ausbildungsjahr hat heute begonnen. Von 13.438 Ausbildungsplätzen, die für dieses Jahr in Berlin gemeldet wurden, sind 4.247 immer noch unbesetzt, also rund ein Drittel. Dazu erklären die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Burgunde Grosse und die Ansprechpartnerin der SPD-Fraktion für berufliche Bildung, Franziska Becker:

Burgunde Grosse:

„Ich appelliere an die Berliner Unternehmen, die noch Auszubildende suchen, auch SchulabgängerInnen mit schwächeren Noten eine Chance zu geben und ihr Potenzial zu nutzen. Gleichzeitig sollten die Jugendlichen nicht unbedingt auf ihren Traumberuf warten. Andere Berufe, in denen noch Plätze frei sind, sei es im kaufmännischen Bereich, im Handel, im Handwerk oder Gesundheitssektor, bieten ebenfalls hervorragende Perspektiven.

Damit auch in Zukunft ausreichend Lehrstellen zur Verfügung stehen, braucht unsere wachsende Stadt mehr Betriebe, die ausbilden. Die Ausbildungsquote ist in Berlin vor diesem Hintergrund nach wie vor viel zu niedrig. In 2013 lag sie bei 3,9 Prozent im Vergleich zu 5,5 Prozent bundesweit. Ich rufe die Berliner Wirtschaft deshalb auf, zusätzliche Plätze bereitzustellen, damit der Fachkräftebedarf nachhaltig gedeckt werden kann.“

Franziska Becker:

"Es ist wichtig, dass alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen die gleichen Möglichkeiten für einen optimalen Übergang von der Schule in den Beruf erhalten, mehr Schulabschlüsse erfolgreich gelingen und das Wissen über Berufe so gut ist, dass auch der 'indirekte' Weg zum Wunschberuf zum Ziel führt. Ich appelliere nachdrücklich an alle Bündnispartner, möglichst rasch und erfolgreich in allen Berliner Bezirken Jugendberufsagenturen aufzubauen. Sie sind ein intelligenter Weg, um die Jugendarbeitslosigkeit in der Stadt wirksam zu verringern und Systemübergänge zu erleichtern.

Die Berliner Wirtschaft kann nur wachsen, wenn wir mehr Fachkräfte ausbilden. Wir müssen andere Wege gehen, nicht nur auf Schulnoten schauen. Die Warteschleifen im Übergangssystem sind entscheidend zu verkürzen, damit eine weiche Landung in Ausbildung oder Arbeit erfolgen kann. Kein Abschluss ohne Anschluss!"