Dennis Buchner
23.11.2012 | "Die Zahl von fast 1200 gewaltbereiten Fußballfans in Berlin macht Sorge, liegt aber angesichts von sicher rund Hunderttausend Berlinerinnen und Berlinern, die regelmäßig Fußballspiele besuchen, nur im geringen Prozentbereich. Gewalt, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind Probleme, die im Fußball vorkommen, weil sie in der Gesellschaft vorkommen. Bei ihrer Bekämpfung dürfen wir den Fußballsport nicht allein lassen.
Das Land Berlin fördert sozialpädagogische Fanprojekte, die aktive Präventionsarbeit in der Fanszene der Berliner Fußballvereine betreiben. Auch die Vereine unterstützen dies mit ihren finanziellen Anteilen. Die Vereine in den höheren Spielklassen investieren massiv in die Sicherheit im Stadion, vor allem durch die privaten Ordnerdienste. Vor allem im Profibereich muss niemand Angst haben, ein Stadion zu betreten.
Gewaltbereite Fußballfans sind weitgehend aus den großen Stadien verdrängt. Sorge muss uns vielmehr machen, dass sie ihren Aktionsradius auf Amateurligen und -vereine erweitern. Diese Vereine haben nicht dieselben finanziellen Möglichkeiten wie Proficlubs, sie können sich zusätzliche Sicherheit nicht einkaufen. Deshalb brauchen sie die besondere Unterstützung von Verband und Politik.
Eins muss aber klar sein: Es darf unter Fußballfans keine falsche Loyalität mit gewalttätigen Fußballfans geben. Wer die Sicherheit anderer im Stadion selbst und auf den Anfahrtswegen gefährdet, gehört nicht auf den Fußballplatz – weder in Profiligen, noch im Amateurbereich. Um dies durchzusetzen, bedarf es auch der Zivilcourage von Zeugen – denn die gibt es in jedem Fall."