Buchholz: Hohe Kriminalitätsrate in Berliner Spielhallen und Café-Casinos – SPD-Fraktion setzt auf konsequentes Vorgehen gegen Rechtsverstöße

08.02.2013 | Die vom Berliner Senat veröffentlichten Zahlen zeigen ein sehr hohes Ausmaß an Kriminalität und Gesetzes­verstößen, die in Berliner Spiel­hallen, Wett­büros und Café-Casinos begangen werden. Bei Schwerpunkt-Razzien im September 2012 wurden bei 104 kontrollierten Spiel­stätten 21 Straf­taten und sogar 390 Ordnungs­widrigkeiten fest­ge­stellt.

Dazu erklärt der Stadt­entwicklungs­experte der SPD-Fraktion des Berliner Ab­ge­ord­neten­­hauses, Daniel Buchholz:

„Die neuen Zahlen sind er­schreckend. Die meisten Be­treiber von Spiel­hallen und Café-Casinos miss­achten ganz massiv geltende Gesetze. Mit unseren beiden auf Initiative der SPD-Fraktion ent­standenen Parlaments­an­trägen setzen wir dem etwas entgegen. Wir wollen die Café-Casinos zurückdrängen, mehr Schwer­punkt-Razzien durch die Polizei und ein ko­ordinier­tes Vor­gehen der be­zirk­lichen Ordnungs­ämter erreichen.

Die gute Nach­richt: Unser Berliner Spielhallengesetz wirkt! Neue Spielhallen werden praktisch nicht mehr eröffnet. Dafür gibt es zunehmend eine Ausweich­bewegung zu so genannten Café-Casinos. Dabei handelt es sich streng genommen um Gaststätten, die die nach Bundes­recht erlaubten drei Geld-Gewinn­spielgeräte betreiben. Das können wir durch Landesgesetze nicht unterbinden. Aber wir können die Einhaltung aller einschlägigen Rechts­normen umfassend kontrollieren: Ist der Hauptzweck eines solchen Café-Casinos der Betrieb der Spiel­automaten und nicht der Verkauf von Speisen und Getränken, dann sind sie konsequent von den Bezirksämtern zu schließen. Die Bezirke brauchen dazu Leitlinien für einen ein­heitlichen Vollzug, auch das wollen wir mit unseren Parlamentsanträgen erreichen. Gerade in Gast­stätten und Imbissen mit Spiel­geräten finden die ersten Kontakte jugendlicher Spielerinnen und Spieler mit Geld­spiel­automaten statt. Für einen besseren Jugend­schutz müssen wir hier ansetzen.

Mit den beiden neuen Parlaments­anträgen setzen wir unser konsequentes Vor­gehen gegen Spiel­hallen und Spiel­sucht fort. Bereits in der letzten Legislatur­periode hat das Berliner Abgeordnetenhaus mit großer Mehrheit das strengste Spiel­hallen­gesetz Deutschlands beschlossen. Mit dem am 2. Juni 2011 in Kraft ge­tretenen Gesetz ist Berlin erfolg­reicher Vor­reiter im Kampf gegen die Spiel­hallen-Flut."

Kleine Anfrage des Abgeordneten Buchholz als PDF:

Drucksache 17/11118 (PDF; 201,13 KB)
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