Heute streiken Beschäftigte der Kita-Eigenbetriebe auf Initiative von Ver.di.

27.06.2024 | Dazu sagt unser Sprecher für Jugend, Kinder und Familie, Alexander Freier-Winterwerb: „Wir haben heute die InitiatorInnen der Petition "Einhorn sucht Bildung", Ver.di, die GEW und eine pädagogische und eine wirtschaftliche Geschäftsführung zu einer Anhörung in den Bildungsausschuss eingeladen.

Wir als SPD-Fraktion sind fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, miteinander zu sprechen. Unser gemeinsames  Ziel ist es, dass unsere Kitas funktionieren. 
In den vergangenen Jahren haben wir den Betreuungsschlüssel gesenkt, wir haben massiv in die Personalrekrutierung investiert, wir haben die Hauptstadtzulage eingeführt und die Gehälter sind ebenfalls angestiegen. Es arbeiten so viele Menschen in der Kita, wie nie zuvor in Berlin. Und dennoch gibt es Kitas, an denen es nicht rund läuft und eine vernünftige Betreuung nicht durchgängig gewährleistet werden kann. 
Das geht so nicht, denn die Kinder und Eltern brauchen Verlässlichkeit und Vertrauen.

Wir kämpfen mit dem Problem, dass in Teilen mehr als 60 Prozent der Beschäftigten ihre Stunden reduziert haben. Wäre das nicht so oder weniger so, dann hätten wir auch kein Problem und  mehr Plätze ständen zur Verfügung. Wir können nur so viele Plätze belegen, wie wir ErzieherInnen haben.

Es gibt viele Kitas, die herausragend gut laufen und einige, bei denen Land unter ist. Sowas hat auch immer mit Führung zu tun. Ein Entlastungstarifvertrag führt dazu, dass wir neben der Hauptstadtzulage eine weitere Schlechterstellung zu den freien Trägern haben, mit der Folge, dass Personal von freien Trägern zu den Eigenbetrieben wechseln. Wer sagt dann den Eltern bei den freien Trägern, dass sie ihr Kind leider nicht mehr schicken können?! Die Einführung der Hauptstadtzulage nur für den öffentlichen Dienst war aus meiner Sicht ein Fehler, der nun zusätzlich verschärft werden könnte. Wenn wir allen helfen wollen, dann braucht es Verbesserungen bei der Rahmenvereinbarung Tagespflege und dem Kitakostenblatt, das wir im kommenden Jahr verhandeln. Beispielsweise durch das Ermöglichen multiprofessioneller Teams, der Eindämmung von Leiharbeit, mit mehr Flexibilität bei Modellprojekten in besonderen sozialen Lagen, mit Sondertatbeständen bei hohen Mieten und vielem mehr.

Mit Kindern in der Kita arbeiten ist ein in Geld nicht aufzuwiegender Dienst an der Gesellschaft. Allein das Wording "Kitakatastrophe", "Kitakrise" und "totale Überlastung" führt nicht dazu, dass irgendjemand Lust bekommt, dort zu arbeiten. Wir müssen miteinander, alle zusammen, dafür sorgen, dass der Beruf der/des ErzieherIn attraktiv wird. Jeder an seiner/ihrer Stelle. Ich lade alle zum Austausch ein, die sich diesem Ziel verpflichtet fühlen.“