Gemeinsame Presseerklärung der Fraktionen CDU, SPD, die Grünen und die Linke Tag der Clubkultur: Berliner Clublandschaft braucht Unterstützung – für eine lebendige und vielfältige Zukunft

Tamara Lüdke

Wahlbezirk: 
Lichtenberg
Sprecherin für Clubkultur, Tierschutz, Entwicklungspolitik, Verbraucherschutz und Drogenpolitik
Tamara Lüdke, MdA

04.10.2024 | Die Berliner Clubkultur ist ein essenzieller Bestandteil unserer Stadt. Sie bietet nicht nur unzähligen Musikstilen und kreativen Kollektiven eine Heimat, sondern prägt seit Jahrzehnten entscheidend das Bild und die Identität Berlins. Die vielen Clubs und Kollektive gehören fest zu unserer Kultur und machen Berlin zu dem, was es ist: eine weltweit anerkannte Metropole der Freiheit, Kreativität und Diversität. Erst im März wurde die Berliner Technokultur zum Weltkulturerbe erklärt – eine Anerkennung, die den Stellenwert dieser einzigartigen Szene nochmals unterstreicht.

Der Tag der Clubkultur beweist mit seiner Festivalwoche 2024 erneut, wie bunt und vielfältig diese Szene ist. Doch trotz aller Feierlichkeiten können wir die aktuellen Entwicklungen nicht ignorieren. Mit großer Sorge beobachten wir die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen viele Clubs konfrontiert sind. Die jüngsten Schließungen verdeutlichen die enormen Herausforderungen, vor denen die Clublandschaft steht.

Als Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen CDU, die Grünen, SPD und die Linke im Abgeordnetenhaus Berlin setzen wir uns entschlossen für den Erhalt dieser wichtigen kulturellen Infrastruktur ein. Wir wollen den Clubs, insbesondere auf landeseigenen Flächen, eine langfristige Perspektive zu tragbaren Konditionen bieten. Das gilt auch für landeseigene Unternehmen, die kulturelle Nutzungen vermieten – hier erwarten wir, dass sie im Sinne der Clubkultur handeln.

Das Abgeordnetenhaus hat bereits in der letzten Wahlperiode fraktionsübergreifend beschlossen, dass Clubs ein Teil der Kultur sind. Dieser Beschluss ist heute aktueller denn je. Unser Ziel bleibt es, die lebendige Berliner Clubkultur zu erhalten, entsprechende Standorte zu sichern und neue zu ermöglichen. Dort, wo Clubs vor dem Aus stehen, müssen alle Ebenen zusammenarbeiten und koordiniert eingreifen, um die kulturelle Vielfalt der Stadt zu bewahren.

Es gilt zu prüfen, welche Instrumente das Land Berlin zur Unterstützung der Clubszene einsetzen oder neu schaffen kann. Auch finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten wollen wir nicht ausschließen. Zudem unterstützen wir die Idee, die wirtschaftliche Bedeutung der Clubkultur für Berlin durch eine aktualisierte Studie darzustellen. Diese Studie soll deutlich machen, wie wichtig die Clubszene nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich für unsere Stadt ist.

Um langfristig eine bunte und vielfältige Clubkultur zu sichern, brauchen wir auch auf Bundesebene Veränderungen. Wir fordern daher ein reformiertes Gewerbemietrecht und einen Kündigungsschutz für Kulturorte. Die vergangenen Bundesratsinitiativen des Landes Berlin zu diesem Thema sind in der aktuellen Situation aktueller und wichtiger denn je.
Die Berliner Clubkultur ist ein Symbol für Freiheit, Vielfalt und Kreativität. Wenn wir diese Werte bewahren wollen, müssen wir jetzt handeln – gemeinsam und auf allen Ebenen.