Berlin muss Menschlichkeit zeigen - Flüchtlinge aus Moria jetzt aufnehmen!

10.09.2020 | Schon seit Monaten sind die unmenschlichen Zustände in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln bekannt – in dem Bewusstsein, dass sich etwas ändern muss, setzt sich der Berliner Innensenator Andreas Geisel bereits seit Dezember 2019, noch vor Beginn der Corona-Pandemie, beim Bundesinnenministerium für die Aufnahme von mehr Geflüchteten durch Berlin ein. Aber bisher blieb das für die Berliner Aufnahmeanordnung benötigte Einvernehmen des Bundesinnenministeriums aus. Das stößt in Berlin auf Unverständnis.

Diese Woche hat es in Moria gebrannt. Das völlig überfüllte Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos musste evakuiert werden. Zuvor hatte es wegen des Corona-Virus unter Quarantäne gestanden: rund 12.600 Flüchtlinge und Migranten in einem Camp mit einer Kapazität von maximal 2800 Plätzen.

Für die Berliner SPD-Abgeordneten Ülker Radziwill und Dr. Nicola Böcker-Giannini steht fest, dass jetzt gehandelt werden muss. Beide sind sich einig: „Berlin kann mehr als 400 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen. Das kann nur ein Anfang sein. Jedes weitere Warten ist unmenschlich. Wir müssen jetzt handeln!“

Die Brände im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind eine Tragödie. „Kein Herz darf im Angesicht dieser menschlichen Katastrophe hart bleiben“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ülker Radziwill.

Unlängst protestierten Hilfsorganisationen in Berlin gegen die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik. Sie stellten 13.000 Stühle vor dem Reichstagsgebäude auf, stellvertretend für die Menschen in Moria. Die Aussage aus Berlin ist klar: Wir haben Platz in unserer Mitte und sind bereit, zu helfen.

Für die integrationspolitische Sprecherin Dr. Nicola Böcker-Giannini steht außer Frage: „Gerade auch wir in Berlin müssen jetzt ganz dringend helfen! Wir in der deutschen Hauptstadt wollen Verantwortung übernehmen, wenn Menschen in der Welt Überlebenshilfe brauchen. Dieser humanitären Verantwortung müssen wir jetzt umgehend gerecht werden!“